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Extrabreit
    „Hart wie Marmelade“      


 

Die Band
  die Band... zum Vergrößern bitte
 anklicken...   Horst-Werner Wiegand (voc) 1978-1980
Norbert "Laumann" Thiel (voc) 1980
Kai Havaii (voc) 1980, 1981-heute

Stefan Klein (git) 1978-heute

Ralf Denz (b) 1978
Ralf Teuwen (b) 1979
Wolfgang Jäger (b) 1980-1987, 1990-1991, † 03.05.2007
Michael Grimm (b) 1991-1992
Herbert Leitner (b) 1993
Sebastian Gäbel (b) 1996-1998
Lars Larsson (b) 2002-heute

Gerhard Sperling (dr) 1978-1980
Rolf Möller (dr) 1980-1983, 1990-1993, seit 2002
Michael Gaßmann (dr) 1986-1987
Steve "The Machine" (dr) 1996-1998

Piet Wortmann (git) 1979-1980, † 2007
Carlo Karges (git) 1980 † 2002
Ulrich Ruhwedel (git) 1980-1983, 1990-1991
Bubi Hönig (git) 1991-1993, seit 2002
Tom Schwoll (git) 1996-1998

Gaby Lappen (key) 1980
Peter Szimmaneck (key) 1986-1987


 

Fakten, Fakten, Fakten  
 


 
 



 
 
 
 
 

 


 
 

 

 

 

 

 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Anfänge

Ende 1978 gründete Stefan Klein in Hagen eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands.

Neben Klein, mittlerweile bekannt als "Kleinkrieg" (g), gehörten Ralf "Rava" Denz (b), Gerhard "Käpt´n Horn" Sperling (dr) und Horst Werner Wiegand (v) zur Urzelle dieser einzigartigen Kapelle. Bei einer Probe fand man einen Edding-Stift mit der Werbeaufschrift "Kappe abschrauben, nachfüllbar, extrabreit" und der Name der erfolgreichsten NDW-Kapelle war geboren. (Anmerkung: Nach 30 Jahren Bandgeschichte brachte die Firma "Edding" pünktlich zum Jubiläum 2008 eine der Band gewidmete Sonderedition dieses Stifts heraus).

Musikalisch gab es schnellen Rock mit der gewissen Prise Punk, natürlich in deutscher Sprache, dazu noch einige Eskapaden wie die mittlerweile legendären Zertrümmerungsarien bei einigen Konzerten - diese würzige Mischung machten Extrabreit schließlich in Hagen und Umgebung in kürzester Zeit berühmt-berüchtigt.
Der "böse Buben"-Ruf der Skandalnudeln war hergestellt und musste in der Folge nur noch hin und wieder bestätigt werden, was für die Hagener Kapelle kein Problem darstellte, wie sich in den nächsten Jahren bewahrheitete. In den Anfangstagen gab es bereits zwei Musikkassetten (u.a. "Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf", eine Live-Aufnahme vom 23.10.1979), die im Eigenvertrieb und in kleiner Auflage unter die Leute gebracht wurden.
Die erste Umbesetzung erfolgte bereits nach den ersten Auftritten, Ralf Teuwen ersetzte Denz am Bass. Zeitweise gehörte auch Gaby Lappen am Piano zur Band. Komplettiert wurde Extrabreit schließlich durch Piet Wortmann (g), der 2007 leider überraschend verstarb. Anfang 1980 wurde Sänger Wiegand durch einen gewissen Kai Schlasse ersetzt. Der charismatische Sänger sollte fortan als "Kai Havaii", die singende Sirene, Extrabreit-Geschichte schreiben. Schlasse, bisher Werbegrafiker und Kleinkrieg bildeten ab diesem Zeitpunkt (nur von einer kurzen Auszeit unterbrochen) das kongeniale Extrabreit-Duo sowie die Stammzelle und Ideen-Fabrik der "größten deutschen Rock`n`Roll Kapelle" (Eigenzitat) schlechthin. Die erste Single "Hart wie Marmelade" wurde eingespielt und blieb vorerst in den Regalen liegen.
Die Plattenfirma Reflektor zeigte allerdings Mut und legte das Album mit dem überheblichen Titel "Ihre größten Erfolge" im September 1980 nach. Ungefähr zu dieser Zeit verliess Wortmann aus privaten Gründen die Band und wurde durch Carlo Karges (später Weltstar mit Nena, † 30.01.2002) ersetzt. Schlagzeuger Käpt`n Horn, hin und wieder mit leichten Taktproblemen die "live" nicht sonderlich auffielen, wurde bei den Studio-Aufnahmen zum Album kurzzeitig durch Rüdiger Braune ersetzt.
In der Besetzung Kleinkrieg, Havaii, Karges, Horn und Teuwen spielte Extrabreit nun die erste kleinere Tournee. Der Erfolg sollte allerdings noch etwas auf sich warten und so trafen die ersten Turbulenzen die Band. Karges sowie kurz darauf Havaii stiegen aus.

So stand die Kapelle 1980 kurz vor dem Ende. Kleinkrieg sei Dank ging die Geschichte aber dennoch weiter. Er fand mit Rolf Möller, genannt "ROM", einen hervorragenden Schlagzeuger der Käpt`n Horn nun endgültig ablöste, dazu kam Wortmann für einen kurzen Moment zurück und mit Sänger Norbert "Laumann" Thiel fand man auch einen Ersatz für Havaii. Trotzdem verliessen kurz darauf erneut Wortmann und dazu noch Teuwen die Band und es blieb vom alten Stamm nur noch Gründer Kleinkrieg übrig. Doch dieses "Besetzungskarussell" führte, nachdem später Havaii zurückkehrte, zu der Bandzusammensetzung, die kurz darauf deutsche Musikgeschichte schreiben sollte. Von Grobschnitt kam Bassist Wolfgang "Hunter" Jäger (ebenfalls leider nach schwerer Krankheit 2007 verstorben) und Ende 1980 vervollständigte Ulrich "Public Uli" Ruhwedel die Band - die "phantastischen Fünf" waren geboren.

1980 bis 1982

Nachdem Sänger Kai Havaii schließlich wieder "Laumann" ersetzte, fand man mit dieser Mannschaft (Havaii, Kleinkrieg, ROM, Public Uli sowie Hunter) endlich in die Erfolgsspur. Im Mai 1981 spielte Extrabreit das zweite Album "Welch ein Land was für Männer" ein. Mittlerweile hatte die sogenannte Neue Deutsche Welle Deutschland fest im Griff und Extrabreit, die frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt hatten, tourten wie die Teufel. Mit guten Ideen zeigte man, dass mit der Band weiter zu rechnen ist. Die zweite LP kam mit einem aufwendigen 3D-Cover, damals eine absolute Neuheit, daher. Jeder LP lag eine zu dieser Zeit absolut aktuelle und angesagte 3D-Brille bei. So wurde die LP zu einem "Hingucker" und der Sound traf genau den Zeitgeist, die Jungs hatten das richtige Näschen!
Am 28.12.1981 war es dann soweit, das Album chartete in den deutschen Album-Hitlisten. Die Single "Polizisten" zog am 11.01.1982 in die deutschen Single-Charts nach und spielte sich bis auf Platz 27 hoch. Insgesamt 21 Wochen hielt sich dieser erste Extrabreit-Hit in den deutschen Single-Charts. Ein "kleiner" Skandal bringt die Gruppe wieder ins Rampenlicht: "Polizisten" darf im Freistaat Bayern nicht gespielt werden - die Politik sah in diesem Stück eine "Verunglimpfung von Staatsorganen". Der dadurch entstehende Presserummel, garniert mit einigen weiteren Skandälchen (u.a. wurde anlässlich einer Autogrammstunde von den massenweise erschienenen Fans eine Plattenabteilung in Hagen restlos geplündert), nutzt nun auch dem Vorgänger-Album "Ihre größten Erfolge". Am 25.01.1982 zog das 1980er Album ebenfalls in die LP-Charts ein. So stehen Anfang 1982 zwei Extrabreit-Alben in den deutschen Top Ten. Zusätzlich schoben die Breiten im Frühjahr 1982 die nachträglich aus dem Debütalbum ausgekoppelte Single "Hurra, hurra die Schule brennt" nach, mit der Extrabreit schließlich ihren größten Single-Hit verbuchten (Charteinstieg am 15.03.1982 - Höchstposition 12). Die NDW erreichte ihren Höhepunkt und ganz obenauf die phantastischen Fünf aus Hagen.

Extrabreit gehen noch im gleichen Jahr mit Spliff, Interzone und Prima Klima auf große Deutschland-Tournee, präsentiert von Levis-Jeans. Nun beginnt der Wahnsinn vollends: Bravo, Fernsehen, Radio, Charts - beide Alben erreichen Goldstatus - Extrabreit ist 1982 die erfolgreichste deutsche Band und in allen Medien dauerpräsent. Aber die Breiten haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen, im September 1982 veröffentlichte die Hagener Band das dritte Album "Rückkehr der Phantastischen Fünf". Es erscheint in fünf verschiedenfarbigen Covers, hat fünf Einschusslöcher und klettert bis auf Platz fünf der deutschen LP-Charts. Als Single wird "Her mit den Abenteuern" ausgekoppelt - die B-Seite enthält ein Duett mit Schlagersängerin Marianne Rosenberg ("Duo Infernal"). Der Song Single kann sich überraschenderweise nur eine Woche (Platz 70 am 04.10.1982) in den Charts halten. Später revanchiert sich Havaii übrigens bei Marianne Rosenberg mit dem gemeinsamen Titel "Blume der Nacht", das auf dem 84er Album "Spiegelbilder" erschien.

Weiterer Höhepunkt ist 1982 ein Mini-Auftritt als "Superhelden" in der NDW-Kino-Klamotte "Gib Gas, ich will Spaß" mit den NDW-Sternchen Nena und Markus sowie Enny Gerber von Morgenrot. Dieser Film wird einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme des Jahres. Rückblickend gesehen machen die Breiten nun vielleicht einen ersten großen Fehler. Aus Image-Gründen entschliessen sich die Hagener einen Auftritt in der ZDF-Hitparade bei Dieter-Thomas Heck abzulehnen, das gab es noch nie! Auch der Rausschmiss aus einer Hotelbar wird öffentlich ausgeschlachtet. Nach einem Konzert hatte "Public Uli" Schlagerstar Udo Jürgens angeblich an der Bar angepöbelt, der sie daraufhin "entfernen" liess. Überliefert ist folgender Spruch "Na Bockelmann, altes Arschloch".

Hatten die Breiten nun den Bogen überspannt?
"Deutschland im Handstreich" - so ging Extrabreit Anfang 1983 auf ausgedehnte Deutschland-Tournee. Mit zwei Großbildleinwänden, mehreren Sattelschleppern, riesigen Hallen und überteuerten Eintrittsgeldern sollte diese Tournee der Wendepunkt der überaus erfolgreichen letzten zwei Jahre werden. Der richtige Zeitpunkt wurde verpasst, die goldene Ära der Neuen Deutschen Welle war gerade am auslaufen und man tourte ohne aktuellen Single-Hit. Die erhofften Zuschauermassen blieben aus und der riesige, in Deutschland bis dato noch nie dagewesene Aufwand geriet zum finanziellen Debakel. Nach der internen Ursachenforschung und anschließendem musikalischen Kurswechsel verliess schließlich Ulrich Ruhwedel Extrabreit.

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1983 bis 1987

Ende 1983 ging es für die übrig gebliebenen "fertigen Vier" (Kleinkrieg, Havaii, Möller und Hunter) weiter, im Studio werden neue Ideen verarbeitet und erstmals auch in englisch getextet. Noch bevor das Album "Europa" erscheint, hatte sich Rolf Möller - der noch an der kompletten Vorproduktion beteiligt war, von der Band verabschiedet und sich Grobschnitt angeschlossen. Es bleiben die fertigen Drei Klein, Havaii und Hunter. Extrabreit nun deutlich experimentierfreudiger und mit ungewohnten Wave-Anklängen. Die Fans nahmen das Album leider nicht an.
Etwa zur gleichen Zeit brachte Extrabreit ein Video "Die Wahrheit über Extrabreit" auf den Markt, zu dieser Zeit mal wieder eine außergewöhnliche Aktion weit seiner Zeit voraus (angekündigt für schlappe 98 DM auf VHS, Video 2000 und Betamax). Es wurde weiterhin alles versucht, um im Gespräch zu bleiben. Leider versiegte die Neue Deutsche Welle nun vollends und alles was damit im Zusammenhang stand war plötzlich uncool. Die Plattenfirmen hatten mit dem kommerziellen Totalausverkauf und der damit zusammenhängenden Überschwemmung des Marktes das Fass zum überlaufen gebracht und die Welle kaputtgespielt. So riss dieses von den Medien geschaffene Kunstwort "NDW" auch Extrabreit mit in die Tiefe.

Aber trotzdem geht es weiter. 1984 erschien das Album "LP der Woche" unter Mitarbeit von bekannten Musik-Größen wie Hansi Behrendt (Ideal), Michael "Schlörp" Gaßmann (später auch offiziell in der Band), Rolf Brendel (Nena) oder Hansi Wallbaum (Interzone). Die neue LP erneut mit deutschen und englischen Titeln. Produziert wurde die Platte von Manfred Praeker (Spliff). Außer der Single "Ruhm" erinnerte nun nicht mehr viel an die aufregende Zeit 1980-1983. Das Album geriet zu harmlos und die übrig gebliebenen Fans wollten diesen Stilwechsel vermutlich nicht mittragen.

So gönnten sich die Extrabreiten erstmal eine fast zweijährige Kreativ-Pause. Kleinkrieg wusste diese Zeit sinnvoll zu nutzen, veröffentlichte sein erstes Solo-Album "Nur für Jungs" und rockte auf kleiner Tournee mit seinen alten Kumpels Hunter, Public Uli, Michael Gaßmann und Frank Becking.

Völlig überraschend erschien dann 1987 das Album "Sex after three years in a submarine" mit der Mannschaft Kleinkrieg, Havaii, Hunter sowie Peter Szimmaneck (key) und Michael Gaßmann (dr). Kein geringerer als Reinhold Mack ("Mack" u.a. Produzent von Queen oder Sparks) produzierte ein geniales englischsprachiges Popalbum der Spitzenklasse, nur eben unter einem falschen Etikett. Extrabreit und smarter Pop - das konnte nicht funktionieren. Auf der kleinen Promo-Tour forderten die Fans lautstark die alten Klassiker, das Album blieb ein Ladenhüter und Extrabreit legte eine neue Pause ein. Kleine Randnotiz: Auf dem Album hört man unter anderen Katja Rischenau, ehemalige Frontfrau der Hagener NDW-Band Tirami Su.
Kleinkrieg arbeitete derweil an seinem neuen Projekt "Mona Liza Overdrive", welches 1989 das Licht der Welt erblickte, überraschend hart klang und mit hervorragenden Kritiken sehr Positiv angenommen wurde. Kai werkelte ebenfalls an neuen Songs für ein Soloalbum, die später in neue Extrabreit Produktionen einfließen sollten.

1990 bis 1995

Als Metronome 1990 das legendäre "Zurück aus der Zukunft" Album mit den besten Titeln der ersten Alben veröffentlichte, der 90er Remix "Flieger, grüß mir die Sonne" bis auf Platz 17 der deutschen Singlehitlisten durchstartete, bedeutet das gleichzeitig die Reanimation der Gruppe Extrabreit in Original-Besetzung. Diese vorerst raren Konzerte kamen bei den Fans derart gut an, so dass sich die phantastischen Fünf entschlossen eine neue Runde "Punk`n`Roll" einzuläuten. Die Tournee wurde mit dem ersten Live-Album "Das grenzt schon an Musik" gewürdigt. Dieses enthielt bereits eine neue Nummer "Russisch Roulett", die auf ein kommendes Studio-Album hinwies.

Allerdings forderte die Comeback-Tournee prominente Opfer: als erstes musste Public Uli aus gesundheitlichen Gründen ersetzt werden. Für ihn spielte fortan Bubi Hönig (u.a. "Green") die zweite Gitarre. Als sich Hunter mehr dem Alkohol als der Band zuwandt, musste auch er ausgetauscht werden. Für ihn springt noch während der 90er Tournee Michael Grimm am Bass ein. Und schon 1991 gab es dann wieder komplett neues Material. Auf dem punkig-rockigen Album "Wer böses denkt soll endlich schweigen" findet man endlich wieder Musik à la Extrabreit. Frech, witzig, rockig, gut. Leider bleibt der Singlehit trotz gut gewählter Auskopplungen ("Joachim muss härter werden" sowie "Der letzte Schliff") und überaus positiven Plattenkritiken aus. Zusätzlich führte Havaii`s akute Drogensucht zu immer größeren Problemen. Während dieser schweren Zeit, Kai Havaii ist später - glücklicherweise - auf erfolgreichen Entzug, steigt Grimm nach der 91er Tour aus und wird von Herbert Leitner ersetzt. Doch das Blatt wendet sich einmal mehr zum Guten, Havaii schafft den Entzug und dank Kleinkriegs genialen Schachzug mit der Cover-Rockversion von Hildegard Knef`s Klassiker "Für mich soll`s rote Rosen regnen" leitet die Kapelle eine neue und erfolgreiche Runde in der Bandgeschichte ein. Die Zusammenarbeit mit der Diva Knef beschert nämlich den Hagener Stehaufmännchen unzählige TV-Auftritte, ordentliches Radio-Airplay und so die notwendige Öffentlichkeit. Am Ende steigt der Ohrwurm bis auf Platz 35 der deutschen Single-Charts. Das Album "Hotel Monopol" folgt 1993 und bietet wieder typischen Extrabreit-Sound. Auch die anschließende Tour läuft sehr zufriedenstellend.

Nach der Tour verlassen überraschend Hönig und Möller die Band - fehlender Spaß wird als Grund angegeben und es wird wieder ruhiger um die Breiten. Kleinkrieg/Havaii spielen als Extrabreit einige Titel für diverse Sampler (u.a. "Enterprise", "Prollhead Tribut") ein. 1995 erscheint eine gelungene Dance-Floor Version des Extrabreit-Klassikers "Polizisten" die Kai Havaii für das Projekt "X-Brite hits The GDP feat. The FBR" einsingt.

1996 bis 1998

Ein Jahr später taucht Extrabreit plötzlich wie Phönix aus der Asche wieder auf. Mit voller Unterstützung der neuen Plattenfirma BMG und einer radikalen Verjüngungskur sollte Extrabreit nun an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Der Musiksender Viva widmet den Breiten gar eine Extrasendung "Jam". Neu an Bord sind Steve "The machine" Friedrich (dr), Sebastian Gäbel (b) sowie der legendäre Tom Schwoll (Jingo de lunch) - ein Wahnsinniger an der Gitarre. Mit dieser Zusammensetzung geht es mit neuem Material auf große Deutschlandtournee. Die Plattenfirma lässt sich nicht lumpen und der Fanclub wurde (zwar nur kurzfristig) wiederbelebt, es erschien neben einem Fanzine einige Werbeflyer samt großzügigen Promo-Geschenken, wird aber bald darauf bereits wieder eingestellt.

Es folgte das Album "Jeden Tag, jede Nacht" mit gleichnamiger Single-Auskopplung. Dank der großangelegten Promo kann sich das Album mehrere Wochen in den LP-Charts halten - musikalisch eine Mischung aus "Ärzten" und "Toten Hosen". Die Single scheitert trotz großer Werbekampagne knapp am Chartentry. Doch BMG gibt nicht auf. Für die folgende Single-Auskopplung "Nichts ist für immer" kann kein geringer wie Harald Juhnke als Duettpartner gewonnen werden. Es entsteht ein genialer Musikclip, Juhnke und Extrabreit - das sollte eigentlich passen wie die die Faust auf`s Auge. Und der "Hammer" folgte zugleich: der Clip wird vom Musiksender Viva mit den Worten "die Gruppe sei zu alt, besonders der Herr in der Mitte", womit Juhnke gemeint war, abgelehnt. Zeitgleich geriet Juhnke in ziemlich negativen Presserummel und die Veröffentlichung der Single wurde aus verständlichen Gründen verschoben - vielleicht ein Fehler, aber hier setzte sich der Anstand durch. Für die nächste CD spielen Extrabreit sämtliche Hits komplett neu ein und veröffentlichten einen "Best of"-Sampler namens "Superfett". Leider blieben auch hier die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen der Plattenfirma zurück. Alle Anstrengungen waren gescheitert.

Ende 1997 entscheiden sich Havaii und Kleinkrieg, nachdem Schwoll die Band bereits wieder verlassen hatte, das Kapitel Extrabreit endgültig zu beenden. Mit dem unausgegorenen 98er Album "Amen", das ziemlich untypisch für die Band ist, verabschieden sich die Westfalen mit einer großen Abschiedstournee von der Showbühne. Am 18.09.1998 fällt der Vorhang vor über 4000 Zuschauern da, wo alles begann: in Hagen. Zu dieser einmaligen Show finden sich noch einmal - übrigens zum definitiv allerletzten Mal - die Original "phantastischen Fünf" zusammen und spielen gemeinsam "Polizisten". Als weiterer Special-Gast erschient Nena um mit Havaii "Komm nach Hagen" zu zelebrieren. Von diesem Feuerwerk wurde 4 Jahre später, 2002, bei SPV das Doppelalbum "Das letzte Gefecht" veröffentlicht.

2002 bis heute

Diese Veröffentlichung 2002 bedeutet den Startschuss für eine weitere Episode aus dem Hause Extrabreit. Möller hatte nach Kleinkriegs erneuten Soloausflug (die LP "Säure" erschien 2001) Tuchfühlung zu Havaii und Kleinkrieg aufgenommen. Alle drei hatten nach langen Jahren Pause wieder Laune auf eine neue Runde Extrabreit. So starteten die drei "Urbreiten" samt Kumpel Bubi Hönig (bereits 91-93 bei der Band) sowie dem "Youngster" und einzig Neubreiten Lars "Larsson" Hartmann eine kleine Testrunde mit Live-Konzerten.
Darauf hatten die immer noch zahlreichen Fans nur gewartet. Die Spiellaune der Band wurde wieder geweckt, die Fans waren entzückt und so starteten die Mannen aus Hagen ein erneutes Comeback. 2003 folgte aus der Feder der Breiten der offizielle DFB-Titelsong zu 40 Jahren Bundesliga "Er macht ihn rein" und im gleichen Jahr der erste von der Band offiziell genehmigte und abgesegnete "Best Of"-Sampler "Ihre allergrößten Erfolge", sowie zwei spannende DVDs.

Das Jahr 2005 sollte eines der erfolgreichsten Extrabreit-Jahre überhaupt werden. Es erschien das Studio-Album "Frieden" samt Single-Auskopplung "Neues Spiel". Dieses Album zeigt die Breiten hart und kernig wie noch nie. Die Kapelle spielte ihr 1000.Konzert der Bandgeschichte als Heimspiel vor ausverkaufter und begeisterter Kulisse in Hagen, erhielten bei dieser Gelegenheit für 500.000 verkaufte Einheiten der LP "Ihre größten Erfolge" Platin und veröffentlichten von diesem "Ehrentag" eine weitere Live-DVD.

Kai Havaii veröffentlichte eine spannende und ehrliche Autobiographie "Hart wie Marmelade", die seit März 2007 im Buchhandel erhältlich ist. In diesem Buch schildert Havaii seine ganz persönliche Geschichte, in der natürlich Extrabreit eine große Rolle einnimmt. Aber auch private Höhen und Tiefen werden nicht ausgespart - sehr lesenswert. Eine Lesetour, unterstützt von seinem Kumpel und Weggefährten Kleinkrieg, inklusive Unplugged-Set läuft fortan durch ganz Deutschland.

Eine Begegnung der besonderen Art erlebten zahlreiche Besucher dann Anfang 2008. Zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Hagen führte man im altehrwürdigen Parktheater Iserlohn alte und neue Songs auf. Die beiden ausverkauften Konzerte wurden so frenetisch befeiert, dass nun weitere Fortsetzungen in Planung sind (mittlerweile ebenso auf DVD verewigt). "Live" sind Extrabreit nach wie vor eine der besten Deutschrockbands und jederzeit empfehlenswert. Durch die treue Fangemeinde, wie zahlreiche Fan-Seiten im weltweiten Netz belegen, ist ein Ende nicht abzusehen.
Im Mai 2008 erscheint pünktlich zum 30jährigen Bandbestehen das Album "Neues von Hiob" samt Single "Lärm". Diesem Longplayer schliesst sich eine Deutschland-Tournee an und die Kapelle veröffentlichte eine prallgefüllte Doppel-CD "Live" mit 25 Titeln.

Seit der 2008er Tournee vertritt Steve "The Machine" ab und an Schlagzeuger Möller, der auch bei Grobschnitt seine Verpflichtungen erfüllen muss. Im November 2011 erschien von der Hagener Punk`n´Roll-Legende eine neue Single namens "Ewigkeit" mit vier neuen Tracks.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass Extrabreit-Gründer Stefan Kleinkrieg auch im neuen Jahrtausend neben seinem "Mutterschiff" immer wieder Zeit findet um an interessanten Solo-Sachen zu arbeiten. Nach der 2004er Single "Fröhliche Arschnachten" folgte 2006 ein Sampler ausgewählter Solo-Arbeiten aus den vergangenen Jahren namens "Betrachtungen eines mittleren Charakters" sowie 2013 die Scheibe "Im Moment für immer" als LP/CD-Doppelpack, 2017 schliesst sich das lustige "Kleinkrieg liest!" an, Geschichten aus dem Zyklus "Melodien des Lebens" (seit 2018 auch in erweiterter Buchform erhältlich).

2018 dann das große Jubiläum "40 Jahre Extrabreit" mit finalem Konzert am 01.12.2018 vor 2000 Fans in Hagen. Einige neue Songs lassen auf ein kommendes Album schliessen… Lassen wir uns überraschen!

"Extrabreit - Nie waren sie so wertvoll wie heute" (Eigenzitat) - und Recht haben Sie!

www.die-breiten.de

Was machten die "ehemaligen" NDW-Kollegen in den Jahren ohne, bzw. nach ihrer Zeit bei Extrabreit?

Stefan Klein spielte zum Beispiel nach der zwischenzeitlichen Auflösung 1998 mit dem bekannten Schauspieler und Kumpel Heinz Hönig in der Spaßcombo "Nockenwellen". Kai Havaii widmete sich zeitweise der Schauspielerei und wirkte in einigen "Underground"-Filmen mit. Bassist Hunter bastelte in Hagen an einigen Projekten (Bands wie "Niewea", "Los Invalidos") und veröffentlichte in regelmässigen Abständen bis zu seinem Tode Tonträger im Eigenvertrieb. Oft dabei: Michael Gaßmann am Schlagzeug. 2007 verstirbt das Hagener Unikum leider nach längerer, schwerer Krankheit. Schlagzeuger Rolf Möller bewirtschaftete einige Jahre den "Flieger" - eine Kultkneipe in Hagen und führt seit 1990 eine Eventagentur. Auch bei der Krautrock-Legende Grobschnitt war Möller lange Zeit am Schlagzeug. Ruhwedel spielte und Michael "Schlörp" Gassmann spielt bei der Hagener Gruppe "Mike al Becker". Tom Schwoll betreibt seit einigen Jahren sein Tonstudio "Schaltraum" und quält weiterhin beeindruckend die Gitarre u.a. bei "Kumbelbasis" oder "Die Skeptiker". Bassist Sebastian Gäbel spielte einige Zeit bei "Gods of Blitz". Herbert Leitner, der einzig Breite aus der Ostmark, besitzt heute ein Tonstudio samt Fischfarm und verbindet so Urlaub und gutes Essen mit der Musik. Zeitweise leitete er auch die Baustelle des Forschungsprojektes "Burgbau" in Friesach. Der Kurzeit-Breite Michael Grimm spielt u.a. bei "Halber Liter" und "Franz K.".


Original-Extrabreit-Autogrammpostkarte von 1982... zum Vergrößern bitte anklicken (30 KB)   Flyer zum Extrabreit-Album 'Rückkehr der Fantastischen 5'... zum Vergrößern bitte anklicken (67 KB)   Werbecomic zum Extrabreit-Album 'Rückkehr der Fantastischen 5'... zum Vergrößern bitte anklicken (80 KB)
 
noch eine 80er-Autogrammpostkarte ... zum Vergrößern bitte anklickenneuere Extrabreit-Autogrammkarte... zum Vergrößern bitte anklicken Stefan Kleinkrieg Autogrammkarte... zum Vergrößern bitte anklicken


DISKOGRAFIE
 
Singles:

Hart wie Marmelade, 1980
Hurra, Hurra die Schule brennt, 1981
Polizisten, 1981
Her mit den Abenteuern/Duo Infernal, 1982
Kleptomanie, 1982
Learning Deutsch, 1983
Secret Service, 1984
Ruhm, 1984
Blue Moon, 1987
Hurra, Hurra die Schule brennt (Remix 90), 1990 MCD
Flieger, Grüß mir die Sonne (Remix 90), 1990 MCD
Ruhm, Live, 1990
Polizisten (Live), 1991 MCD
Joachim muß härter werden, 1991 MCD
Der letzte Schliff, 1991 MCD
Für mich soll`s rote Rosen regnen, 1992 MCD
Laß es regnen, 1993 MCD
Jeden Tag - Jede Nacht, 1996 MCD
CVJM, 1996 MCD
Nichts ist für immer, 1996 MCD
Verdammter roter Mond, 1998
Öl, 2003 MCD
Er macht ihn rein, 2003 MCD
Neues Spiel, 2005 MCD
Lärm, 2008 MCD
 
LP/CD:
Ihre größten Erfolge, 1980 LP/CD
Welch ein Land - Was für Männer, 1981 LP/CD
Rückkehr der phantastischen Fünf, 1982 LP/CD
Europa, 1983 LP/CD
LP der Woche, 1984 LP/CD
Sex after three years in a submarine, 1987 LP/CD
Das grenzt schon an Musik (Live), 1990 LP/CD
Wer böses denkt soll endlich schweigen, 1991 LP/CD
Hotel Monopol, 1993 CD
Jeden Tag - Jede Nacht, 1996 CD
Superfett - Das Beste, 1996 CD
Weihnachten auf St. Pauli, CD-EP (Promo Sampler zur Hotel Monopol Tour)
Amen, 1998, CD
Das letzte Gefecht - live, 2002, DCD
Frieden, 2005 CD
Neues von Hiob, 2008 CD
Live, 2008 2CD
Gold, 2009 3CD


Von Stefan Kleinkrieg (Gitarre) erschien:
Rif Raf, 1984 SL
Seemann, 1984 SL
Ich schreib es an den Himmel, 1985 SL 1985
Nur für Jungs, 1984 LP
Kleinkrieg, 1990 CD (Auswahl von Stücken aus der LP Nur für Jungs)
Säure, 2001 CD
Arschnachten, 2004 MCD
unter dem Projektnamen "Mona Liza Overdrive"
Viva la ka Bum, 1989 LP/CD
Wand'rin' Star, 1990 MCD

Von Rolf Möller (Schlagzeuger) erschien als "Luthe + Möller"
Jupheidi im Morgengrauen, 1982 LP

Unter Mitwirkung von Wolfgang Jäger "Hunter" als "NieWEA"
CD Ohne Reue - "Los Invalidos"
CD 1997 Schöne Momente

     
 
 
 
 
 
 
 

 

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