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"Die 80er Jahre Kultnacht" Tournee in Bamberg 14.03.2003
   

Als erstes begannen Geier Sturzflug mit Coverversionen von "Flieger grüß mir die Sonne" und "Goldener Reiter" und den eigenen Hits: "Bruttosozialprodukt", "Europa", "Einsamkeit" und eine Disco-version von "Pure Lust am Leben". Das Duo war offensichtlich als Einheizer rausgeschickt worden und für den Großteil des Publikums scheinen sie ihre Sache gutgemacht zu haben, denn die Stimmung war nach 20 Minuten schon auf dem Siedepunkt.

Als nächster betrat dann Markus die Bühne und Erleichterung machte sich bei mir breit: mit ihm kamen "Knutschfleck" auf die Bühne und statt Vollplayback gab es jetzt Livemusik. Der Typ hat sich echt gut gehalten und von seiner Ausstrahlung hat er nichts verloren. An seinen Liverversionen von "Ich will spass", "schön sind wir sowieso" und der "kleinen taschenlampe" gab es nichts zu mäkeln - das war super souverän. Erstaunt hat er mich mit seinem letzten stück: eine selbstparodie von "ich will spass" als reagge-version, bei der er selbst gitarre gespielt hat.
 
Danach hatte Frl. Menke keinen leichten stand, sind doch ihre hits (hohe berge, traumboy, treetboot in seenot) nicht unbedingt die gleichen partykracher vom kaliber wie "ich will spass". Sie hat das ganze aber sehr entspannt rübergebracht und sich bei "Hohe berge" selbst auf dem keyboard begleitet. üerraschender höhepukt war eine coverversion: nina hagens "wenn ich ein junge wär". zu diesem zeitpunkt war ich dann auch das erstemal überzeugt, das geld für die eintrittskarte nicht zum fenster rausgeschmissen zu haben.

Danach gab es soetwas wie einen schnitt: mit Peter Schilling betrat der erste "echte" musiker unter den NDW-Leuten an diesem abend die bühne und das merkte man auch gleich: hatte die atmosphäre in der halle bis zu diesem zeitpunkt mehr mit einem schützenfest gemeinsam, so verwandelte sich das ganze jetzt in ein echtes "Konzert": zwar spielte auch p. schilling nur vier altbekannte stücke (auch er begleitet sich teilweise auf der gitarre), aber die komplexeren arrangements seiner musik verlangte den knutschfleck-musikern erstmalig ein gewisses musikalisches können ab. und das hat mich wirklich positiv überrascht: die band hat in der ungewohnten rolle als begleitcombo ihre sache wirklich ausgezeichnet gemacht und man merkte ihnen auch ihre spielfreude und die begeisterung mit den "helden" zusammen auf der bühne stehen zu können, im laufe des abends immer mehr an. daumen hoch! peter schilling war dann auch ganz klar der beste entertainer des abends: mit großer selbstironie und witz aber nie platten anbiederungsversuchen hat er seine alten hits live wirklich erstaunlich gut rübergebracht (die da wären: major tom, die wüste lebt, terra titanic und ich vermisse dich).
 
Mein persönlicher höhepunkt (und auch der hauptgrund überhaupt hinzugehen) kam dann im anschluss: Hubert Kah Der leider hierzulande völlig unterschätze musiker hat sich wirklich dazu aufgerafft und seine deutschsprachigen hits gespielt. von den englischen späteren pop-perlen gab es keine einzige, dafür aber: sternenhimmel (in einer 15 minuten-version), rosemarie, wenn der mond... und voyeur(!!!). die songs waren allerdings (wenn auch nach wie vor einwandfrei erkennbar) modern arrangiert und musikalisch wesentlich anspruchsvoller umgesetzt als die originalversionen.
kurz und knapp: ich war begeistert!!! sowohl gesangsleistung als auch die gesamte präsentation haben mich schlicht umgehauen, auch wenn ich mit dieser meinung wohl zur absoluten minderheit gehört haben dürfte. dieser auftritt allein war das eintrittsgeld wert und ich hoffe, dass hubert demnächst vielleicht mal "richtig" auf tour geht.
 
Nach hubert durften dann knutschfleck für ca. 45 minuten nochmal alleine ran und haben die halle dann im handumdrehen wieder in einen feiernden hexenkessel verwandelt. auch wenn ich persönlich z.b. rios "könig von deutschland" in diesem umfeld deplatziert gefunden habe: die band macht ihre sache richtig gut und ist mit herz bei der sache. wenn die mal bei euch in der nähe spielen: party ist da immer garantiert.
 
nach knapp 4 stunden war die sache dann vorbei (leider gab es kein "finale" mit allen beteiligten akteuren) und von mir aus hätte es ruhig noch weitergehn dürfen.
 
fazit: das ganze hat keinen bitteren nachgeschmack ("Abzocke") hinterlassen und allein die auftritte von peter schilling und hubert kah waren den eintritt wert.

wer die gelegenheit hat, sollte hingehen...
 

 
Aeronaut

 
 

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