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   Artikel über NDW aus Rock-und Poplexikon der DDR
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   Autor  Thema: Artikel über NDW aus Rock-und Poplexikon der DDR  (Gelesen 1070 mal)
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Artikel über NDW aus Rock-und Poplexikon der DDR
« am: 03/21/02 um 01:49:26 »
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Dieser Artikel wurde aus dem Rock-und Poplexikon ( Handbuch der populären Musik ) entnommen.
VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 1985
Autoren: Peter Wicke
Wieland Ziegenrücker
 
 
Neue deutsche Welle: 1980 aufgekommene kommerzielle Bezeichnung für die in der BRD unter dem Einfluß des britischen Punk Rock entstandene deutschsprachige Erscheinungsform der New Wave.
1977 / 78 tauchte auch hier auf lokaler Ebene eine Vielzahl neuer , meist sehr junger Bands auf, die aus dem Live-Zusammenhang heraus nach dem Vorbild des englischen Punk Rock eine eigenständige Rockentwicklung in der BRD in Gang setzten und dabei erstmals - sieht man von Einzelerscheinungen der Jahre zuvor wie etwa Udo Lindenberg ( geb. 1946 ) einmal ab - nahezu ausnahmslos die deutsche Sprache für ihre Texte nutzten. Dahinter standen die sich verschärfenden sozialen Spannungen und Konflikte in der Folge der rapide wachsenden Jugendarbeitslosigkeit, ein damit um sich greifendes Gefühl der sozialen Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, das sich in der Rockmusik einen unmittelbaren Ausdruck zu verschaffen suchte, statt wie bisher diese Musik mit englischsprachigen Texten schon von vornherein auf den internationalen Vermarktungszusammenhang hin zu konzipieren. Eigenproduktion und Eigenvertrieb von Singles in kleinen Stückzahlen, kleine unabhängige Labels und alternative Plattenläden wurden zu Existenzbedingungen dafür. Über die Initiative - Rock gegen Rechts - entstand ein landesweiter Zusammenhang der verschiedenen lokalen Aktivitäten, mit dem sich eine relativ stabile organisatorische Basis herausbildete. Gruppen wie Morgenrot, Fehlfarben, Wirtschaftswunder, Hans-A-Plast, Deutsch-Amerikanische Freundschaft, Bel Ami, Din A Testbild, Ideal, Extrabreit, Einstürzende Neubauten oder Die tödliche Dosis stießen ebenso auf wachsende Beachtung auch außerhalb ihres lokalen Umfeldes. Sie alle hatten den mit dem Punk Rock aus England kommenden Impuls aufgegriffen und dabei dann zu jeweils eigenständigen stilistischen Konzeptionen gefunden, die sich mit ihrer oft anarchischen Grundhaltung und den schrillen Klangmustern bewußt dem herkömmlichen Rockverständnis sowie den gängigen Marktkategorien der Musikindustrie verweigerten. Trotzdem begann diese , hauptsächlich die in der BRD ansässigen Filialen der US-amerikanischen transnationalen Konzerne CBS und WEA, sehr bald sich für diese Entwicklung zu interessieren, nicht zuletzt aus einer Ende der siebziger Jahre permanent gewordenen Absatzkrise heraus, und in einem beispiellosen Vermarktungsfeldzug unter dem Etikett Neue Deutsche Welle ihren kommerziellen Ausverkauf zu betreiben. Ideal, Bel Ami, Deutsch-Amerikanische Freundschaft und UKW, wenig später Trio und Nena wurden neben einer ganzen Reihe oft auch nur kurzlebiger Gruppen zu Musterbeispielen dieser Vermarktungskampagne, die mit einer allmählichen Umrichtung auf fröhlich blödelnde Nonsenstexte ( Trio, "Da Da Da ",1981; UKW, "Sommersprossen ", 1982 ) zu glatten tanzbaren Rhytmusmustern verbunden war und nicht zu Unrecht die Bezeichnung Neue Deutsche Tanzmusik angeheftet bekam. In knapp drei Jahren war das kreative Potential dieser Entwicklung dann soweit verschlissen, daß schon 1983 von einer " Neuen Deutschen Welle " kaum noch die Rede gewesen ist. Ein großer Teil der Gruppen löste sich auf, weil ihnen mit dem ökonomischen Zusammenbruch vieler der kleinen unabhängigen Label und Veranstalter die Existenzbedingungen entzogen waren; andere, die ihrem ursprünglichen Konzept treu zu bleiben versuchten, gingen wie die Deutsch-Amerikanische Freundschaft oder Einstürzende Neubauten nach England, um bei den dortigen, ökonomisch stabileren Labels für unabhängige Musik weiter zu arbeiten; einige wie Nena oder Trio produzieren mittlerweile mit englischsprachigen Versionen ihrer Lieder wie gehabt für den internationalen Markt, wobei sich insbesondere Nena ( geb. 1960 ) mit der englischen Fassung ihrer´ " 99 Luftballons " ( 1983 ) außerordentlich erfolgreich durchgesetzt hat.  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
  
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