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  Ein Interview mit KERNKRACH    
  Mit Euerem Kernkrach Label habt Ihr Euch auf die Wiederveröffentlichung von minimaler deutsch(sprachig)er Musik aus den frühen 80ern spezialisiert. Wie kam es dazu? Welchen Bezug habt Ihr zu dieser Musik?

Die Musik hat uns in einem entscheiden persönlichen Entwicklungsstadium entscheidend geprägt und begleitet uns noch heute, entweder direkt als 'Nostalgiker' oder in ihrer Fortführung und Weiterentwicklung. Es trug sich zu, dass der eine bereits in anderer Kooperation Kassettenmusik aus jener Zeit auf Vinyl veröffentlicht hatte und der andere damals selbst als (in bescheidenem Umfang) Musiker aktiv war. Über das Internet lernten wir uns kennen und das Projekt 'Kernkrach' wurde in Angriff genommen.

Wie sieht es mit der "klassischen NDW" aus? Hört Ihr auch die eher kommerziellen Sachen wie Trio und Fehlfarben? Wenn ja, was sind hier Eure Favoriten?

Bei mir (Heinz): Klassische NDW eher weniger - das richtet sich nicht so sehr nach dem kommerziellen Erfolg, sondern nach dem 'Geist' der Musiker. Also z.B. Fehlfarben oder Dorau als geistige 'Mitbegründer' des deutschen New-Wave (oder in einer Überzeichnung seiner poppigen Ausprägung) bis heute, Trittbrettfahrer nicht. Favoriten: Plan, Dorau, Holger Hiller, Kosmonautentraum
Jörg: kommt darauf an, wie man es sieht. Seinerzeit fand ich Hubert Kah und Ideal ganz gut, aus heutiger Sicht eher nicht. Richtig gute Bands sind auf jeden Fall Palais Schaumburg, Der Plan, Mittagspause, ZK, Male, Fehlfarben. Heute bevorzuge ich ausser den genannten eher "geniale" unbekanntere Bands wie Klinisch Sauber, G9, AGM, Die Lustigen Kürbisse, Knusperkeks usw.

Euer Kernkrach Label ist ja bei den Plattenliebhabern sehr gut angenommen worden, laut Eurer Internetseite sind fast alle Produkte ausverkauft. Wie erklärt Ihr Euch diese Resonanz?

Es sind bislang alle Veröffentlichungen rasch ausverkauft gewesen, das stimmt. Wir versuchen sowohl bei der Musik als auch beim Cover liebevoll auszuwählen und pflegen sowohl mit den Musikern als auch mit den Kunden einen netten und herzlichen Umgang. Die Kontakte sind zum Teil sehr persönlich - das wird offensichtlich honoriert.

Welche Wiederveröffentlichungen würden Euch besonders am Herzen liegen sind aber aufgrund der Plattenfirmen/Rechtelage nicht verwirklichbar?

Eine Wiederveröffentlichung der ersten Plan-Single wäre schön, ansonsten lassen wir uns gerne überraschen. Ziel soll es sein Musik zu veröffentlichen, die entweder noch nie oder doch nur in sehr begrenztem Umfang bislang der geneigten Musiköffentlichkeit zugänglich war. Plattenfirmen oder Rechte haben bislang keine Probleme dargestellt. Alle von uns angesprochenen Musiker haben gerne ihre Aufnahmen zur Verfügung gestellt. Dies soll auch so bleiben.

Was Euch von anderen Label unterscheidet ist die sehr aufwendige, handgefertigte Verpackung. Aus welchem Grund betreibt Ihr diesen Aufwand?

Die Musik jener Zeit war eng verknüpft mit einer allumfassenden Aufbruchstimmung, mit dem Mut zum Experiment und zum Außergewöhnlichen. Das wollen wir mit den Verpackungen zum Ausdruck bringen. Die Platten sind ein 'Gesamtprojekt', wobei das Cover das einzig Neue ist, was wir dazu beitragenkönnen (es muss auch zur jeweiligen Platte passen). Es soll ja kein schlichtes Re-release werden, als Cover eventuell eine Abbildung der früheren Cassetten-Hülle. Zudem spart das handgemachte Cover Produktionskosten, wenn es auch sehr zeitaufwändig ist. Und außerdem: Es macht auch Spaß sich lustige Verpackungen auszudenken. Zudem wollen wir uns von der Menge absetzen, uns keiner neuen Retro-Welle anschließen.

Bislang habt Ihr Euch auf Vinyl Singles spezialisiert, wird es in Zukunft evtl. auch andere Formate auf Kernkrach geben (LPs, CDs)?

Das sieht das Konzept des Labels nicht vor.

Heinz / Jörg
www.kernkrach.de

Vielen Dank für das Interview vom 22.11.2003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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