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Ti-Tho
    "Elefantenjäger"      


  

Die Band
    Christina Marisa Calcagno (voc)
Thomas Stelter (key)
Oliver Griem (bass)

 

 


 

Fakten, Fakten, Fakten
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Duo gründete sich 1980 in Hamburg. Marisa war vorher bereits mit Griem in der Band Tempelfreuden aktiv. Der Bandname ergibt sich aus den ersten Buchstaben der Vornamen der Bandmitglieder "Tina" und "Thomas" = Ti-Tho. Bei den Aufnahmen wirkte noch Oliver Griem am Bass mit, Griem ist ein gemeinsamer Schulfreund. Stelter verstarb 2012.

Die elektronisch-minimalistische Band veröffentlichte einige Singles und löste sich um 1989 wieder auf. 1984 wirkte Ti-Tho in dem Hamburger Musikvideo-Projekt „Für eine Handvoll D-Mark“ mit. Nach dem Abebben der NDW veröffentlichte die Band ab 1985 ihre Songs in englischer Sprache.

2015 erschienen die gesammelten Werke auf LP. Es gibt aber noch weitere unveröffentlichte Aufnahmen der Bandgeschichte.

Bekanntester Song dürfte "Elefantenjäger" aus 1983 sein, der auch auf dem interessanten NDW-Sampler "NDW-History" aus 2014 erscheinen ist.

Die Frontfrau und Stimme Marisa Calcagno hat für www.ichwillspass.de ein paar Zeilen zur Band-Geschichte geschrieben:

Die Ti-Tho Geschichte

Als ich 13 Jahre alt war, lernte ich Thomas Stelter kennen. Er war der Gitarrenlehrer meines damaligen Freundes Oliver Griem. Mit Oliver habe ich in meiner ersten Band „Tempelfreuden“ gespielt. Wir nannten die Musik „Jazz Art“ und ich war noch weit davon entfernt, Texte zu schreiben und zu singen. Endlich hatten meine langjährigen Klavierstunden einen Sinn – ich konnte mich am Keyboard austoben. Oliver spielte bei „Tempelfreunden“ Bass, dann war da noch Markus Lipka an der Gitarre und Johan Pop am Schlagzeug. Wir hatten einige lustige, chaotische sowie sehr „innige“ und lebendige Auftritte, die Thomas aufmerksam verfolgt hat.

Als er mich schließlich fragte, ob ich mit ihm Musik machen und singen wollte, war ich mehr als schüchtern und habe mich zuerst gar nicht getraut. Beim ersten „Vorsingen“ hatten wir nicht mal einen Text. Da lag ein Asterix Helft „Die große Überfahrt“ bei Ihm rum und ich habe einfach was improvisiert. So entstand das erste Ti-Tho Stück, welches wir nie wieder neu aufgenommen haben. Es ist, wie es ist, das erste Stück – der erste Take.

In den nächsten 7 Jahren folgte eine intensive Zusammenarbeit mit Thomas, bei der Oliver auch oft Bass, oder irgendwas anderes gespielt hat. Klar, der Name Ti-Tho ist eine Mischung aus „Tina“ ( von Christina-Marisa) und Thomas. Es war eine wilde und bunte Zeit zwischen Schule und Tonstudio. Viele Ti-ThoTexte sind unter der Schulbank entstanden. Die Ideen waren surreal und powervoll. Alles war möglich – die Musikszene war offen für Neues, kraftvolles, unkonventionelles – je schräger, desto besser.

Die Anfänge der NDW wurden ein riesiger „Ideen-Pool“, aus dem bis heute Musiker schöpfen. Ti-Tho hat nur 4 Singles, eine Maxi Single und einen Sampler veröffentlicht. Eine u.a. von Tom Dokupil produzierte LP wurde nie veröffentlich – es gibt also noch viel Material.

Einer unserer ersten Fans war Alfred Hilsberg. So wurde auch unsere erste Single „Traumtänzer“ auf seinem Label „Zick Zack“ veröffentlicht. Wir hatten mehrere Auftritte, Fernseh-Gigs und Musikvideos bis hin zu einem Musikal „Dodona“, das wir im Planetarium Hamburg aufgeführt haben. „Dodona“ war so umwerfend, phantastisch, naiv und leidenschaftlich, dass ich es auch heute noch immer wieder machen würde. Der Name „Dodona“ entstammte einem Traum, den ich mal hatte – erst später hat Thomas herausgefunden, was „Dodona“ war. In unseren Stücken haben wir alles einfließen lassen, was wir erlebt haben und was uns berührt hat - auch viele verschiedene Musikelemente von Klassik über Flamenco bis hin zu Punk. Alles war möglich, alles ging, alles klang.

Mit dem Wechsel zu größeren Plattenlabels kam auch der Anspruch Seitens der Industrie, von Kommerzialität, statt phantastischer Verspieltheit. Ti-Tho geriet in die Mühle von Desorganisation und Ignoranz sogenannter „professioneller Plattenlabels“. Wir wurden von einem zum anderen „gereicht“ –keiner kannte uns und keiner hatte wirklich Ahnung – und wir natürlich auch nicht, wir waren ja noch sehr jung und dachten, die „Großen“ wüssten, was wie geht...

Also ich dann mein Kunststudium an der HfBK begann, standen für mich schließlich andere Projekte im Vordergrund. Thomas ist aufs Land gezogen und hat immer wieder an neuen Stücken gearbeitet, die ich dann irgendwann singen sollte...

Seit etwa 5 Jahren komponiert Thomas nun in einer anderen Welt. Ich bin überzeugt, diese Veröffentlichung ist in seinem Sinne.

„Alle werden immer jünger“ war ein Satz, den ich mal in einem Interview gesagt habe. Er spiegelt die damalige Zeit und ein Lebensgefühl, das mich bis heute motiviert. Seit 3 Jahren mache ich wieder Musik. Jetzt mit einer Berliner Band namens „Jaah“.

Popmusik-machen ist ein aufregendes „aus der Zeit sein“ im (ins) Jetzt.

Danke,

Marisa Calcagno


Die Sängerin Christina Marisa Calcagno arbeitet u.a. heute als Schauspielerin sowie als Sprecherin für Hörspiele und Werbespots. Musikalisch ist sie ist derzeit mit Ralf-Peter Brinkmann in der interessanten Berliner Pop-Band „JAAH“ (www.jaah.online) aktiv, diese haben bereits ein Album „Der erste Tag“ veröffentlicht.

Wir danken Marisa Calcagno für die freundliche Unterstützung ganz herzlich :-)


HOMEPAGE:
http://www.marisa-calcagno.de


DISKOGRAFIE:

Single
Traumtänzer, 1982
Elefantenjäger,1983
L.C.B.A.P. (Love Can Be A Pain), 1985
Walking in the Rain, 1985

LP
Freuziel
, 1982 (VoD)

 
 

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